Wer eine Nickelallergie hat, muss eigentlich so gut wie alle Bereiche des täglichen Lebens gründlich abklopfen, um dem gefürchteten Metall komplett aus dem Weg zu gehen. Vor allem Modeschmuck gilt als Träger des Allergens. Da fragen sich Allergiker natürlich berechtigt: Welcher Schmuck ist bei einer Allergie auf Nickel denn überhaupt zu (er)tragen?

So kann’s gehen: Gestern noch saß der schöne, neue Ring vom Straßenbasar blitzend stolz am Finger. Und heute muss er unweigerlich wieder abgezogen werden, weil sich rund um das Schmuckstück juckende, nässende Bläschen gebildet haben. Was ist passiert? Nun, der Ring zählt höchstwahrscheinlich zur Kategorie „Modeschmuck“. Die günstigen Metallaccessoires liegen schon lange im Trend, weil sie hip aussehen und relativ günstig zu haben sind. Leider enthält diese Art von Schmuck aber auch einen vergleichsweise hohen Anteil an Nickel. Wer eine Allergie auf das Metall ausbildet und dann mit ihm in Kontakt kommt, reagiert mit kleinen, roten Quaddeln, die heftig jucken, nässen und schuppen können.

Nickelallergie: Häufigste Kontaktallergie

In der Tat ist die Gefahr nicht gerade gering, dass man auf Nickel allergisch reagieren könnte: Bei der Nickelallergie handelt es sich um die weltweit verbreitetste Kontaktallergie. Durchschnittlich elf Prozent der deutschen Bevölkerung sind betroffen, wobei Frauen deutlich häufiger an allergischen Reaktionen auf Nickel leiden als Männer. Im Alltag ist es nicht gerade einfach, dem Metall zu entgehen, da es in allen Lebensbereichen auftaucht: Es kommt als Legierung in Schmuck, Münzgeld, Türknäufen, Brillengestellen, Knöpfen und Reißverschlüssen vor, ist aber auch in Zahnersatz, Gelenkprothesen, Kosmetik und sogar in Lebensmitteln zu finden.

Welcher Schmuck ist zu (er)tragen?

Bei modebewussten Nickelallergikern kommt aufgrund dieser Omnipräsenz des Metalls natürlich schnell die Frage auf: Lässt sich denn überhaupt irgendein Schmuck bedenkenlos tragen? Experten raten Menschen mit Nickelallergie dazu, bei der Wahl ihrer Ohrringe, Ketten, Armbänder, Ringe und Co. etwas tiefer ins Portemonnaie zu greifen und hochwertige Schmuckstücke aus möglichst reinen Edelmetallen wie Gold und Silber zu kaufen (mehr dazu z.B. hier). Wenn die Oberfläche von erschwinglichem Modeschmuck als „nickelfrei“ deklariert wird, sollte man indes lieber skeptisch reagieren, da solch eine Etikettierung längst nicht bedeutet, dass tatsächlich kein Nickel auf die Haut gelangen kann. Wird auch hochwertiger Gold- und Silberschmuck wegen eines minimalen Nickelgehalts nicht vertragen, könnten möglicherweise andere Metalle wie zum Beispiel Titan oder „HDS-Pro“ (mehr dazu beispielsweise hier) eine Alternative für Menschen mit Nickelallergie sein.