Wer an einer Kreuzallergie leidet und die typischen Beschwerden nach dem Genuss roher Äpfel kennt, für den könnte eine Nachricht, die vor einiger Zeit die Runde machte, besonders interessant sein.

Denn alte Apfelsorten sollen auch für Menschen mit einer Kreuzallergie verträglich sein. Die Allergene sind hier in weit weniger konzentrierter Form vorhanden und machen das Obst so ungefährlich. Wer also weiß, wo ein alter Apfelbaum zu finden ist, könnte dort die Lösung für sein Problem mit der Kreuzallergie finden.

Alte Apfelsorten auch für Kreuzallergiker verträglich

Das Geheimnis liegt in den sogenannten Polyphenolen. Diese sekundären Pflanzenstoffe kommen in verschiedenen Obstsorten und Blüten vor und fungieren hier mal als Geschmacks- und mal als Farbstoffe. Polyphenole wirken offenbar gegen die Allergene, die bei Allergikern normalerweise die unangenehmen Beschwerden wie Jucken, Kribbeln oder gar Schwellungen im Mund- und Rachenraum auslösen. Einige dieser Polyphenole verursachen jedoch einen leicht säuerlichen Geschmack und sorgen dafür, dass geschnittene Äpfel schneller braun werden.

Aus diesem Grund wurde die Konzentration von Polyphenolen in neueren Züchtungen oftmals drastisch gesenkt – Mit der Folge, dass die Allergene hier im Übermaß aktiv werden. In alten Apfelsorten dagegen sind die Polyphenole noch immer vorhanden und hoch konzentriert, weswegen sie für Kreuzallergiker verträglicher sind. Jedoch gibt es bisher keine Studien darüber, welche Sorten nun genau empfohlen werden können und welche nicht. Daher ist noch immer Vorsicht geboten und der Lippentest sollte stets vor dem Verzehr stehen.

Auf Nummer sicher gehen: Lippentest bei alten Apfelsorten

Als Faustregel gilt: je älter die Sorte, desto besser. Wer auf seinem Grundstück einen 30 oder 40 Jahre alten Apfelbaum zu stehen hat, wird dessen Früchte mit etwas Glück auch als Kreuzallergiker in rohem Zustand genießen können. Auf Märkten oder bei Bauern in der Umgebung findet man ebenfalls oft Äpfel von Bäumen, die nicht erst in den letzten 20 Jahren gezüchtet wurden. Trotzdem sollte man vor dem Verzehr immer einen vorsichtigen Test machen oder seinen behandelnden Arzt um Rat fragen, um sich ganz sicher zu sein.

Wer auch bei Berührung mit geschälten Äpfeln normalerweise reagiert, kann die Verträglichkeit einer Sorte einfach testen, indem er eine Apfelspalte in die Hand nimmt und abwartet, ob sich das typische Jucken auf der Haut zeigt. Auch der Lippentest bringt relativ schnell Gewissheit, dazu berührt man den ungeschälten Apfel einige Sekunden mit den Lippen und wartet auch hier auf den Ausbruch der Symptome. Bleiben diese aus, kann man als nächstes ein kleines Stück des Apfels probieren, und vielleicht freut man sich schon kurz darauf über den beschwerdefreien Genuss dieser Frucht.

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