Dieses Problem gehört leider Gottes zu den Allergien, die lange Zeit nicht sonderlich ernst genommen wurden. Eine „echte“ Fleischallergie ist auch ziemlich selten, daran könnte es natürlich liegen, dass bis in die 90er eine Allergie auf Rind- oder Schweinefleisch in Deutschland nicht anerkannt wurde. Es existieren jedoch eine Menge Unverträglichkeiten auf Stoffe im Fleisch, sowie auf Stoffe, die in der Herstellung verwendet werden.

Gerade bei Wurst ist das Feld der möglicherweise unverträglichen Stoffe riesig, aber auch bei auf den ersten Blick „reinen“ Fleischstücken sind Mittel zugegeben, die für Allergiker problematisch werden könnten. Abgepackte Fleischstücke im Supermarkt werden oft mit Ascorbinsäure behandelt, damit sie nicht grau anlaufen. Außerdem benutzen Metzgerbetriebe oft Latexhandschuhe beim Behandeln des Fleisches und lassen so die eigentlich verträglichen Fleischstücke zu einem Problem für Menschen mit einer Latexallergie werden.

In der Wurst sind wie gesagt eine ganze Menge Stoffe enthalten, die zur Verarbeitung notwendig, aber für den Allergiker schädlich sind. Es werden Phosphate verwendet, damit die Wurst nicht auseinanderfällt, oder statt althergebrachtem Räuchern chemische Aromen verwendet.

Eine der häufigsten „grundlegenden“ Allergien, was Fleisch betrifft, tritt in Zusammenhang mit einer Laktoseallergie auf. Diese Allergiekombination ist vor allem bei Kindern bekannt. Der Allergieträger ist das Protein Bovines Serumalbumin oder BSA. Auch bei Erwachsenen ist eine Allergie auf Fleisch möglich, häufig kombiniert mit besagter Laktoseunverträglichkeit oder Neurodermitis.

Wer also glaubt, nach Fleischverzehr bei sich allergische Reaktionen festzustellen, muss sich nicht zwangsläufig im weiten Feld der Einbildung bewegen. Leider ist es immer noch Usus, gerade bei Lebensmittelunverträglichkeiten, die Reaktionen von Allergikern als Einbildung oder Spinnerei abzutun. Lasst Euch davon nicht verunsichern und geht zum Arzt!

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