Zecken sind als blutsaugende Krankheitsüberträger bekannt. Die lästigen Spinnentiere können darüber hinaus aber auch Allergieauslöser sein.

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Frühjahr und Sommer bringen nicht nur viel Grün, angenehme Temperaturen und hellen Sonnenschein, sondern leider auch einige Tücken mit sich. Da wären beispielsweise Pollen zu nennen, die bei uns Allergikern bereits seit ein paar Monaten zu Niesen und gereizten Augen führen. Damit aber nicht genug. Auch diverse Insekten wie zum Beispiel Wespen und Bienen können nun wieder schmerzhafte Stiche verursachen oder sogar eine Insektenallergie auslösen. Doch auch damit hört die Bedrohung noch nicht auf. Weitere Tiere aus dem Stamm der Gliederfüßer können uns übel mitspielen – die Zecken.

Zecken: Wählerische Blutsauger

Gerade jetzt in der wärmeren Jahreszeit steigt die Gefahr eines Zeckenbisses wieder an. Denn schließlich will man raus in die Natur und sich in der Sonne aalen. Doch insbesondere hohe Wiesen und Sträucher haben es in sich – darin lauern die Zecken und warten darauf, dass ein potentielles Opfer an ihrem Grashalm oder Busch vorbeiläuft. Haben sie einen geeigneten Wirt gewittert, bleiben sie an ihm haften und suchen sich anschließend in aller Ruhe – manchmal sogar stundenlang – eine besonders gut durchblutete, dünne, möglichst feucht-warme Hautstelle, an der sie dann ihren Stich ansetzen. Die Zeit, in der die Zecke wählerisch nach einem bevorzugten Einstichort sucht, gilt es auszunutzen und mit intensiver Suche nach dem Parasiten zu verbringen – denn jetzt lässt sich das lästige Spinnentier noch am Einfachsten abnehmen. Hat es hingegen bereits zum Saugvorgang angesetzt, hilft nur noch die vorsichtige Entfernung mit einer spitzen Pinzette oder ähnlichem. Auch wenn die Zecke bereits zum Saugen angesetzt hat, gilt: Je früher sie entfernt wird, desto besser (denn umso geringer ist das Infektionsrisiko). – Mehr zum Thema Zeckenentfernung kann man beispielsweise hier finden.

Krankheitsüberträger und Allergieauslöser

Das parasitäre Verhalten von Zecken, die hierzulande vor allem in Gestalt des Gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus) auftreten, ist leider mehr als ein lästiges und unangenehmes Ärgernis, da die zu den Milben gehörenden Tiere gefürchtete Krankheitsüberträger sind. Neben der potentiell lebensgefährlichen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) können Zeckenstiche vor allem die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose sowie weitere Krankheiten verursachen.

Auch als Allergieauslöser spielt die Zecke eine Rolle: Das allergische Potential geht vor allem von dem Drüsensekret des Tieres aus, das es vor dem Saugvorgang mit seinem Stechrüssel in die Haut spritzt. Das Sekret, in dem sich sowohl ein Betäubungsmittel als auch ein Entzündungshemmer befindet, kann von der menschlichen Abwehr als Fremdkörper identifiziert werden und eine allergische Reaktion auslösen. Die Folgen können zum Beispiel Juckreiz, Rötungen und Schwellungen sein, seltener sind auch schwerere anaphylaktische Reaktionen möglich. Ferner kann der ebenfalls im Drüsensekret von Zecken vorkommende Gerinnungshemmer, insbesondere bei einem Stich am Hinterkopf oder in Nähe der Wirbelsäule, zu Lähmungen und zum Tod führen.