Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und weniger Stress stärken das Immunsystem. Besonders für Menschen mit Rheuma ist das wichtig, da der Grund für ihre Erkrankung eine gestörte Körperabwehr ist.

Ein starkes Immunsystem ist wichtig, um vital und fit zu bleiben. Das gilt ganz besonders für Menschen, die an einer entzündlich-rheumatischen Erkrankungen leiden. Jeder profitiert von einer gut funktionierenden Körperabwehr. Sie ist dafür verantwortlich, Krankheitserregern den Garaus zu machen. Verschiedene angeborene (unspezifische) und gelernte (spezifische) Mechanismen arbeiten dabei Hand in Hand.

Ein ausgeklügeltes Abwehrsystem

Die Immunabwehr beginnt bereits bei den Schleimhäuten. In den Bronchien sorgen Flimmerhärchen dafür, dass Staub und Keime in den Mund befördert werden, wo sie gemeinsam mit dem Speichel heruntergeschluckt werden. Nach dem Weg durch die Speiseröhre, wartet die nächste Barriere auf unerwünschte Gäste: die ätzende Magensäure.

Der Körper hat an vielen Stellen ein ausgeklügeltes Sicherheitssystem, im Blut fährt sozusagen die Körperpolizei Streife. Fresszellen patrouillieren über das Gefäßsystem durch den Körper, um Eindringlinge aufzuspüren und unschädlich zu machen. Reichen diese Maßnahmen nicht aus, rückt die spezifische Immunabwehr an, die Krankheitserreger gezielt neutralisieren kann. Sie ist nicht angeboren, sondern erinnert sich an Übeltäter aus der Vergangenheit[1].

Sonderfall Rheuma

Warum spielt das Immunsystem bei Rheuma so eine wichtige Rolle? Bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen gerät das eigentlich gut eingespielte Team der verschiedenen Abwehrmechanismen durcheinander. Statt gegen Krankheitserreger vorzugehen, greift die Immunabwehr körpereigenes Gewebe an. Bei einigen rheumatischen Erkrankungen ist das zum Beispiel die Gelenkhaut, die das Gelenk umschließt und die Gelenkflüssigkeit produziert. Die Folge: eine chronische Entzündung im Gelenk.

Dank moderner Medizin lässt sich den Entzündungen in der Regel erfolgreich zu Leibe rücken. Rheumatiker können außerdem selbst einiges tun, um ihrem fehlgeleiteten Immunsystem zu helfen. Wichtige Stützpfeiler für eine gesunde Immunabwehr sind eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und wenig Stress.

Hilfreiche Tipps für eine gesunde Ernährung gibt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE). Viel Gemüse und Obst, täglich Milch und Milchprodukte sowie zweimal pro Woche Seefisch bilden die Grundlage. Sportliche Betätigung macht zudem auch die Immunabwehr mobil. Regelmäßige körperliche Aktivität erhöht die Zahl und Aktivität der sogenannten natürlichen Killerzellen, diese Zellen haben ihren Namen daher, dass sie unter anderem Viren und Tumorzellen abtöten. Wer seinen Körper trainiert, trainiert auch sein Immunsystem. Sport steigert nämlich ebenso die Aktivität der Fresszellen gegenüber bakteriellen Eindringlingen.[2] Bei anhaltendem Stress passiert dann aber das Gegenteil: Die Anzahl der Immunzellen nimmt ab, und die Körperabwehr schwächelt[3].

Sorgen Menschen mit Rheuma gut für sich und nehmen frühzeitig die therapeutischen Maßnahmen in Anspruch, können sie ihr Leben mit weniger Beschwerden führen und so ihre Lebensqualität steigern[4].

[1] Das angeborene und das erworbene Immunsystem, https://www.gesundheitsinformation.de/das-angeborene-und-das-erworbene-immunsystem.2255.de.html, zuletzt aufgerufen am 27.04.2022

[2] Leben mit Rheuma: 18 Gründe für mehr Bewegung, https://www.rheuma-liga.de/aktuelles/detailansicht/lebensqualitaet-18-gruende-fuer-mehr-bewegung, zuletzt aufgerufen am 27.04.2022

[3] Rheuma-Liga: Dem Stress auf der Spur, https://www.rheuma-liga.de/unser-einsatz/rheumaforschung/aktuelles-aus-der-rheumaforschung/detailansicht/dem-stress-auf-der-spur, zuletzt aufgerufen am 27.04.2022

[4] Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh): Früherkennung, https://dgrh.de/Start/Patientenbereich.html, zuletzt aufgerufen am 27.04.2022

 

Bild: pexels.com, Ksenia Chernaya, 3952055