Biomüll ist nicht ganz ungefährlich. Organische Stäube im Kompost können sowohl für Besitzer von eigenen Komposthaufen als auch für Mitarbeiter von Kompostieranlagen zum Problem werden.
Manchmal ist man sich darüber gar nicht so richtig bewusst. Aber tatsächlich fällt in unseren Haushalten Tag für Tag relativ viel Biomüll an. Kaum ist z.B. die Banane verzehrt, muss die übrig gebliebene, schnell faulende Schale entsorgt werden. Ähnliches gilt für andere Speisereste sowie weitere organische Abfälle wie Kaffeesatz und kleine Grünabfälle. Wer einen eigenen Komposthaufen betreibt, entledigt sich seiner Garten- und Speiseabfälle in der Regel dort. Alle anderen Verbraucher nutzen die speziellen braunen Tonnen, auch Biotonnen genannt, um organische Abfälle loszuwerden. Was insbesondere für Tonnen-Nutzer recht flott geht – Klappe auf, Klappe zu (aus den Augen, aus dem Sinn) – wird später jedoch für die Mitarbeiter von Kompostieranlagen zur gesundheitlichen Herausforderung.
Organische Stäube im Kompost
Der Grund für mögliche gesundheitliche Risiken ist weniger der Müll selbst, sondern vielmehr das, was aufgrund der natürlichen Verrottungsprozesse davon übrig bleibt. Im Zuge der Zersetzung bilden sich organische Stäube (auch Bioaerosole genannt). Außerdem können sich Allergene wie Schimmelpilzsporen und andere Mikroorganismen im Kompost befinden.
Gefahr für Mitarbeiter von Kompostieranlagen
Die organischen Stäube im Biomüll können insbesondere für die regelmäßig mit den Bioaerosolen in Kontakt kommenden Mitarbeiter in Kompostieranlagen zu einer gesundheitlichen Belastung werden. Mittels einer Studie, die unter anderem hier Erwähnung findet, wurde zum Beispiel herausgefunden, dass Kompostierarbeiter mehr unter Husten und Schleimhautreizungen (insbesondere der Nase und der Augen) leiden als die Personen der Kontrollgruppe. Diese Symptome, die laut den Experten auf das so genannte Mucous Membrane Irritation Syndrom (MMIS) hinweisen, hätten nach dem Ausscheiden aus dem Berufsleben abgenommen, was als Beleg für den Zusammenhang zwischen MMIS und dem beruflichen Kontakt mit Bioaerosolen gewertet würde. Interessant: Allergien gegen Schimmelpilzsporen und andere Mikroorganismen seien bei den untersuchten Kompostierarbeitern eher unterdurchschnittlich ausgeprägt.