Sauber Essen hört sich erst einmal merkwürdig an. Putzt nicht jeder sein Obst und Gemüse vor dem Verzehr? Doch auf den zweiten Blick stellt sich heraus, dass der Begriff „Clean Eating“ sehr viel mehr bedeutet als das: der Verzicht auf jede Art von Zusatzstoffen im Essen, keine Fertigprodukte, kein Fast Food, nichts von fraglicher Herkunft.
Was ist verboten, was erlaubt?
Der Trend des Clean Eating entwickelte sich in den letzten Jahren und findet von Tag zu Tag mehr Fans. Wer gesund leben will, verzichtet, aber nicht im Sinne einer Diät sondern vielmehr in Bezug auf die Inhaltsstoffe des Essens. Erlaubt sind alle Arten von unverarbeiteten Lebensmitteln, Obst, Gemüse, Fleisch, Eier und Milch. Der größte Feind des Clean Eaters sind so genannte E-Stoffe. Das sind Zusatzstoffe, die eine Zulassung in der EU haben und allgemein als unbedenklich gelten. In bestimmten Mengen zumindest. Ebenso verboten sind Geliermittel, Rieselhilfen, Emulgatoren oder Geschmacksverstärker, aber auch Raffinadezucker und Lebensmittel, die aus mehr als fünf Zutaten bestehen. Ein schöner Ratgeber findet sich im Mein Q Magazin.
Clean Eating als Allheilmittel?
Natürlich hat der Trend auch einen ganz bestimmten Nutzen. Die Verbesserung der Gesundheit und des Allgemeinbefindens. Der Verzicht auf all die fraglichen Inhaltsstoffe im Essen soll auf lange Sicht viele gesundheitliche Vorteile bringen. Clean-Eating-Anhänger achten außerdem auf die Qualität der Produkte, die sie zu sich nehmen. Viel Gemüse und Obst, hochwertige Öle, Saaten, sollen schlanker und fitter machen, für ein besseres Befinden sorgen und Krankheiten verhindern. Damit gehören dann angeblich auch Schlaganfall, Herzinfarkt und das Risiko an Allergien zu erkranken der Vergangenheit an. So zumindest vertreibt Erfinderin Tosca Reno die Vorteile des Ernährungstrends und verdient mit dem Verkauf von Kochbüchern und Ratgebern gutes Geld.
Alles schon mal dagewesen?
Die Idee von Clean Eating ist nicht neu und leuchtet schon auf den ersten Blick ein. Was läge auch näher, als sich den Inhalt der Lebensmittel in der Küche anzusehen und auf möglichst frische und vollwertige Kost zu achten? Neu ist die Idee tatsächlich nicht, denn schon in den 80er-Jahren kam der Trend zur Vollwertkost auf und hält sich seitdem unter verschiedenen Namen. Mit Sicherheit kann diese Art der Ernährung nicht schaden und auf lange Sicht findet durch das veränderte Kaufverhalten der Anhänger vielleicht sogar eine Veränderung der angebotenen Produkte statt. So werden die Produkte im Laden vielleicht generell gesünder und enthalten weniger Chemie und schädliche Inhalte.
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