Im Falle eines Allergieschocks gilt es umgehend zu handeln. Wird gezögert oder aber das falsche Medikament verabreicht, kann die Anaphylaxie tödlich ausgehen.

Die Angst, einen anaphylaktischen Schock zu erleiden, sitzt gerade bei Allergikern tief – und ist auch berechtigt, denn aufgrund ihrer Sensibilisierung sind z.B. Menschen mit einer Insektenallergie oder Haselnussallergie besonders stark gefährdet, von der lebensgefährlichen Überreaktion ihrer eigenen Immunabwehr überwältigt zu werden.
Denn vereinfacht gesagt ist der anaphylaktische Schock nichts anderes als das. Er bedeutet die schwerste Form der Anaphylaxie, also der fehlgeleiteten eigenen Körperabwehrreaktion, und kann tödlich enden.

Tritt ein Allergieschock auf, geht es in erster Linie darum, unverzüglich zu handeln. Es gilt, sofort einen Notarzt zu rufen und wenn vorhanden, Medikamente aus der eigenen Notfallapotheke zu verabreichen.

Dafür ist es aber essentiell, die Symptome der anaphylaktoiden Schwerstreaktion zu kennen. Leider sind diese im ersten Augenblick relativ uneindeutig und äußern sich in Form von Brennen auf der Zunge und im Rachen, Kloßgefühl im Hals, Juckreiz und Hitzegefühl. Erst dann folgen etwas auffälligere, auch von außen ersichtliche, Symptome wie Rötungen, Quaddeln und Ödeme.
Dabei bleibt es jedoch nicht. Auch innerlich geht eine Veränderungen vor, der Kreislauf bricht zusammen: Die Luftwege verengen sich, ein starkes Angstgefühl kommt auf. Beschleunigtem Herzschlag und rasendem Puls steht Blutdruckabfall gegenüber. Es kann darüber hinaus zu Übelkeit, Erbrechen, Urin- und Stuhlverlust, Krämpfen und Bewusstlosigkeit kommen.

Da es sich bei dem Allergieschock um einen „Schock“ handelt, sollte diesem grundsätzlich auch mit der entsprechenden Sofortmaßnahme begegnet werden: Der Betroffene ist in die Schocklage zu bringen – sein Körper wird also flach gelagert, während Kopf und Oberkörper tiefer als der Rest platziert werden, so dass das Blut nicht in den Beinen verbleibt. Anders verhält es sich, wenn der Patient unter starker Luftnot leidet – dann ist eine sitzende Position einzunehmen.

Meistens ist es lebenswichtig, dass dem Betroffenen schnellstmöglich Adrenalin verabreicht wird. Risikopatienten (Insektengiftallergiker, etc.) sind in der Regel bereits mit einem eigenen Adrenalin-Autoinjektor ausgestattet. Dieser ersetzt aber keinesfalls den Notarzt.
Wer über keine Notfallapotheke verfügt, dem ist zu wünschen, dass er auch tatsächlich sofort mit dem richtigen Medikament behandelt wird. Denn wie BR-Online.de hier noch im letzten Jahr berichtete, scheint es keine Seltenheit zu sein, dass anstelle einer Adrenalininjektion eine Behandlung mit Kortison und einem Antihistaminikum eingeleitet wird – was aufgrund der langsameren Wirksamkeit aber fatal sein kann.