Besonders heftige allergische Reaktionen müssen abgeklärt werden, erfordern aber einen besonders sanften Allergietest. Der Reibetest hat sich als eine der harmlosesten Testvarianten herausgestellt – bietet aber auch relativ wenig Aussagekraft.

Neulich habe ich den Pricktest vorgestellt. Doch neben diesem Allergietest, der ein Anpieksen der Haut voraussetzt, gibt es auch noch zahlreiche andere Testverfahren – einige, die radikaler und wenige, die sanfter sind.

Eine der Methoden, die ohne Einstiche auskommen, ist zum Beispiel der so genannte Reibetest. Dieses Verfahren, das sich insbesondere für empfindliche Patienten eignet, ist im Umkehrschluss allerdings nicht besonders empfindsam, sprich: Es kann nur Allergene ausfindig machen, die beim Patienten tatsächlich eine hochgradige Reaktion erzeugen, kleinere Sensibilisierungen vermag der Test hingegen nicht zu indizieren.

Das bedeutet aber auch, dass sich mit dem Reibetest gefährliche Reaktionen ausschließen lassen. Hat der Allergologe den Verdacht, dass der Patient gegen bestimmte Allergene besonders heftig oder nicht voraussehbar stark reagieren wird, eignet sich der Reibetest – sozusagen als Test vor weiteren differenzierten Tests – um ein erstes Ergebnis zu bekommen.

Die Vorteile des Reibetests liegen also auf der Hand bzw. buchstäblich auf dem Unterarm (denn dort wird er durchgeführt): Da nichts eingestochen wird, reduziert sich nicht nur das Risiko einer besonders schweren Reaktion, sondern auch die Möglichkeit, dass bei Menschen mit extrem sensibler Haut Entzündungen auftreten.

Wie beim Pricktest muss auch bei dieser sanften Testvariante sichergestellt werden, dass mindestens vier Tage vor der Durchführung keine Antiallergika eingenommen wurden, da das Testergebnis sonst dadurch verfälscht werden könnte.

Anders als beim Pricktest werden beim Reibetest – wie beispielsweise hier erläutert wird – keine vorgefertigten Allergenlösungen, sondern natürlich vorkommende Allergieauslöser wie z.B. Haare, Obst, etc. auf einen Unterarm gerieben. Auf den anderen Unterarm wird, um eine bessere Aussagekraft der Reaktion zu erreichen, eine Kontrolllösung gegeben. Bei der Ergebniskontrolle besieht der Allergiearzt schließlich die Arme. Haben sich auf dem Testarm Quaddeln gebildet, so liegt eine Allergie vor.

Etwas problematisch ist, wenn sich kein Ausschlag gebildet hat – dies muss dann nämlich noch nicht bedeuten, dass keine Allergie vorliegt, sondern lediglich, dass der Reibetest möglicherweise nicht stark genug ist, um diese anzuzeigen.