Silikonhaltige Shampoos stehen im Verdacht, Allergien auszulösen oder zumindest zu begünstigen.

Silikon, damit dichtet man Fenster oder Fliesen ab oder vergrößert sich die Brüste. Nur die wenigsten Verbraucher wissen allerdings, dass Silikone oft auch in Shampoos, Spülungen und Conditioner vorkommen. Und ganz so unkompliziert ist das nicht.

Silikon hat eine hohe Dehnfähigkeit und genau diese Eigenschaften machen sich viele Kosmetikhersteller zunutze. Immer, wenn das haar „repariert“ werden soll, wird dann zu Silikon gegriffen, denn dieses soll das Haar glätten und leicht kämmbar machen. Wie ein Film legt es sich um das Haar- und da bleibt es dann auch. Denn auf normalem Weg lassen sich die Silikone nicht mehr auswaschen. Nach und nach lagern sich noch mehr Silikone an das Haar und auch an die Kopfhaut. Haar und Kopfhaut können keine Pflegestoffe mehr aufnehmen, denn das Silikon dichtet sie ja ab. Folge sind schlaffe, herunterhängende Haare und oft eine gereizte Kopfhaut, denn die kann nicht mehr atmen. Oft sind Rötungen und auch Juckreiz die Folge.

Spätestens, wenn man sich die Haare färben oder wellen will, fallen dann die negativen Eigenschaften des Silikon auf, denn Farbe oder andere Mittel dringen einfach nicht mehr in das Haar ein. Und so mancher Neurodermitis-Erkrankte hat sich schon gewundert, wie die Ekzeme nach dem Wechsel des Shampoos auf einmal verschwunden sind.

Bei folgenden Substanzen handelt es sich beispielsweise um Silikone: Diverse Dimethicone, Cyclomethicone, Amodimethicone, Polymethylsiloxan, Quaternium 80. Generell gilt: Vorsicht bei allem, was aus „-one“ endet und Finger weg von 2-in-1-Produkten.

Um die Silikone von Haar und Kopfhaut zu entfernen braucht es vor allem eins: Geduld.
Zwar gibt es sogenannte Clearingshampoos -und die schaffen am Haar tatsächlich Sauberkeit– doch die sind eine wahre chemische Keule und schaden oft mehr als sie nutzen. Vielmehr werden Natron-Spülungen empfohlen (Verhältnis etwa 4 EL Natron auf 1 Liter Wasser) sowie die Benutzung silikonfreier Haarwaschmittel. Diese gibt es beispielsweise von Logona, Dr. Hauschka, Sante, Alverde oder Lavera. Zunächst wird der Zustand des Haares dann deutlich schlechter, denn mit jeder Wäsche entfernen sich mehr Silikone und die Schäden des Haares treten deutlich zutage: es wird schwer kämmbar, sieht fisselig aus und strapaziert. Da hilft wirklich nur, bei der Sache zu bleiben und geduldig zu sein. Bei manchen treten die positiven Effekte schon nach wenigen Wäschen auf, bei anderen dauert es mehrere Monate.

Doch sind Haare und Kopfhaut dann erst einmal silikonfrei, wird man froh sein. Nicht selten gehen allergische Probleme (v.a. mit der Haut) parallel zurück.